Eltern und Kinder

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(Tierrechtsaktivismus, AV, Cube of Truth)

Die Kinder schauen nicht weg. Wenn Aktivist*innen mit Bildschirmen in einer belebten Straße stehen und Videos davon zeigen, wie Tiere für Fleisch, Milch und Eier gequält werden, wenden die Erwachsenen meistens ihren Blick ab und tun so, als wäre der Bildschirm nicht existent, durchsichtig oder unsichtbar.

Nicht so die Kinder. Diese schauen mit großen Augen hin, sichtbar entsetzt oder traurig oder beides gleichzeitig. Die Eltern gehen rasch weiter, ziehen die Kinder hinter sich her, die Kinder drehen den Kopf, wenden den Blick so lange nicht ab, bis die Betreuungsperson sie vom Spektakel vollkommen weggezogen hat.

Kinder haben ein Herz für Tiere. Kinder wollen nicht, dass einem Tier weh getan wird, nur damit sie selber es essen können. Und Generationen von Kindern haben ihren Eltern erklärt: Ich will das nicht essen!

Sobald Kinder mitkriegen, dass das Fleisch am Teller einmal ein liebes Tier war, das sie aus dem Bilderbuch kennen, wollen sie oft kein Fleisch mehr essen. Die meisten Eltern reagieren darauf mit Unverständnis und Zwang: Du musst das essen. Oder mit Lügen: Das ist kein Fleisch, während sie Faschiertes und Kalbspariser verfüttern. Alles so abstrakt, dass man als unschuldiges Kind nicht mehr auf die Idee kommt, dass das mal ein fühlendes Wesen mit einem kuschligen Fell war.

Woher ich das weiß? Ich vermute es einfach, weil wie sonst kann man es erklären, dass es bei uns 99% Nichtveganer*innen und nur 1% Vegeaner*innen gibt?

Wenn Eltern ihre Kinder lieben und sich wünschen, dass diese zu aufrechten und ethisch korrekt handelnden Personen werden, dann haben sie die Pflicht, ehrlich zu sein! Besonders speziell beim Essen. Was den Tieren für unser Essen angetan wird, ist das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Täglich werden weltweit Abermillionen Tiere geschlachtet, nachdem sie zuvor unter grausamsten Bedingungen gehalten, gemästet, ausgebeutet und gequält worden sind.

Eltern sind verpflichtet, ihren Kindern die Bilderbuchgeschichten vom Bauernhof weiterzuerzählen – in der korrigierten Fassung: Dies Bauernhöfe gibt es nicht, das ist ein Märchen, die Tiere werden in Wahrheit auf engstem Raum gehalten, können sich nicht bewegen, dürfen NICHT SPIELEN und werden mit Medikamenten vollgepumpt, damit sie die kurze Zeit ihrer Kindheit überstehen und dick werden, damit sie von den Menschen gefressen werden können. Horrorgeschichten? Exakt! Wer Fleisch essen will, dem darf man auch das Wissen darüber zumuten, wie es produziert worden ist! 

Eltern, seid fair zu euren Kindern. Erspart ihnen die schwere Last der Schuld, wenn sie als Erwachsene entdecken, für welche Verbrechen sie mitverantwortlich gemacht worden sind.

Eltern, zieht eure Kinder nicht fort von den Bildern der Wahrheit. Öffnet euer Herz. Für eure Kinder. Für alle fühlenden Wesen. Lebt vegan statt brutal! Danke!

ANSTÄNDIG FRÜHSTÜCKEN

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Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag, ganz egal, wann und wo man es einnimmt. Michael und ich haben ein supertolles Vegazine gemacht, damit sich alle Menschen ebenso köstliche Frühstücke zubereiten können, wie wir. Guten Morgen und Mahlzeit!

Erhältlich ist das Vegazine mit 40 Rezepten um € 5,00 (+ Versand) unter 06767560996 oder andrea@veganwerden.info

Weihnachten mit der nicht-veganen Familie

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Als vegan lebender Mensch bekommt man in den meisten Gruppen meist die Rolle des sozialen Außenseiters zugewiesen, und das ist besonders zu festlichen Anlässen und in der eigenen Familie spürbar. Ich möchte das jetzt vor Weihnachten einmal genauer betrachten und mögliche Wege suchen, wie man aus dieser Nummer rauskommt.

Weihnachten ist das Fest des Friedens und der Familie. Für christlich geprägte Milieus ist es das wichtigste Fest im Jahr und kulturell eng verknüpft mit dem Verzehr von Tierleichen, Gans, Karpfen, Truthahn. Für viele Menschen ist ein Weihnachtsfest ohne ein totes Tier nicht komplett.

Gleichzeitig ist die Botschaft von Weihnachten eine sehr schöne: Friede den Menschen auf Erden, Fürchtet euch nicht. Martin Luther King gibt’s das Zitat:

Die Botschaft von Weihnachten:

Es gibt keine größere Kraft als die Liebe.

Sie überwindet den Hass

wie das Licht die Finsternis. (Martin Luther King)

Und heute im 21. Jahrhundert gibt’s keinen Grund, warum man Frieden unter den Menschen mit einem Massaker unter den Tieren feiern sollte. Warum nicht Friede für alle fühlenden Lebewesen? So könnte Weihnachten ein perfekter Anlass sein, eine vegane Botschaft zu verbreiten.  – Grundsätzlich. Aber gerade in der eigenen Familie, bei Eltern oder Geschwistern ist das besonders schwierig.

Warum ist das so?

Man ist immer Sohn, Tochter, Schwester, Bruder und wird es immer bleiben, egal wie alt man wird und egal wie viel Expertise man erwirbt. Für die Eltern bleibt man das Kind, für Geschwister der Bruder / die Schwester. Und von Menschen, die man schon als Kind kannte, lässt man sich nicht gern was sagen.

Es gibt Psychologische Studien, wonach Eltern ihre Kinder immer im Alter von ca. 9 Jahren im Gedächtnis behalten, egal wie alt man selbst wird, die Eltern sehen einen als schutzbedürftiges, weit gehend ahnungsloses Wesen, das dann irgendwie entartet ist und jetzt glaubt es müsse erwachsen tun.

Ablehnung von Fleisch und Tierprodukten wird von der Fleisch essenden Mehrheitsbevölkerung sowieso als Vorwurf verstanden, inzwischen wissen die meisten Menschen, dass die Tierindustrie nicht okay ist und es gibt allgemein so etwas wie ein schlechtes Gewissen deswegen. Bei den Eltern kommt dazu, dass mit den Tierprodukten gleich die ganze Art, wie man Kinder großgezogen hat in Frage gestellt scheint, also die Rolle als Vater oder Mutter entwertet wird – eine ganz persönliche Kränkung.

Viele vegane Influencer, die viele Menschen zum Veganismus gebracht haben, scheitern bei der eigenen Familie.

Familie ist schwer.

3 Szenarien:

 Die Prämisse: Du bist die einzige vegan lebende Person beim Weihnachtsfest deiner Familie und entweder weiß deine Familie nichts von deiner Lebensweise oder sie haben es praktischerweise „vergessen“ oder sie gehen davon aus dass du zu Weihnachten schon mal eine Ausnahme machen kannst. Da sitzt du also mit deiner Familie bei Tisch und es wird der Braten serviert.

1. Du nimmst nur ein kleines Stück Fleisch und isst es halt, ist sowieso die totale Ausnahme und du trägst ja nur zu einem kleinen Teil zur Ermordung eines Tiers bei.

-d.h. du handelst gegen deine eigene Überzeugung. Es bleibt ein unangenehmes Gefühl (Scham) zurück, dieses Gefühl verbindet sich mit dem Gedanken an deine Familie und verdirbt die Beziehung

2. Du erzählst eine Geschichte, die erklärt, warum du heute ausnahmsweise kein Fleisch essen kannst. Der Arzt hat es verboten, Verdauungsbeschwerden, eine Allergie. Irgendwie stimmt das ja, du bist allergisch gegen die Misshandlung und Ermordung von Tieren.

– Du hast es vermieden in Widerspruch zu handeln, doch du hast deine Verwandten angelogen – auch nicht schön.

3. Du siehst den Braten, siehst wie sich alle darüber freuen, kannst dir vorstellen, wie ihnen das Wasser im Mund zusammenläuft beim Gedanken in den ersten Biss in eine Tierleiche.  Offenbar ist nur dir die grausame und mörderische „Produktion“ dieser Mahlzeit bewusst, keiner bedenkt, dass hier jemand sterben musste, der gern weiter gelbt hätte. Irgendwann erträgst du es nicht mehr, springst auf und schreist: „Tiermörder, habt ihr denn überhaupt kein Mitgefühl?“

– Okay, jetzt hast du deinen veganen Werten gemäß gehandelt und wahrscheinlich einen gröberen Familienstreit provoziert.

Drei Szenarien mit suboptimalem Ausgang, vielleicht ließe sich mit viel Fingerspitzengefühl und klarer Kommunikation eine bessere Lösung irgendwo zwischen Szenarien 2 und 3 finden, also Beilagen essen und  die persönlichen Gründe für die vegane Lebensweise erklären, möglicherweise ergeben sich sogar konstruktive Gespräche daraus. Aber eigentlich ist es, wenn man beim Weihnachtsfest sitzt, schon viel zu spät für eine gute Lösung.

Die Lösung:

Was also stattdessen tun? Möglichst schon im Vorfeld offen kommunizieren. Möglichst mit Schlüsselpersonen: Wer lädt zum Fest ein? Wer ist für die Küche verantwortlich? Wer könnte noch am ehesten Verständnis aufbringen? Wer am wenigsten?

Ein Gespräch zu zweit, ich möchte mit dir reden, es geht um das Weihnachtsfest. Sollte sich machen lassen.

Was soll dabei herauskommen: Kenne dein Ziel

Was willst du erreichen? Friktionsfrei am Fest teilnehmen? Deine innere Wahrheit kommunizieren? Die ganze Familie vegan machen?

Welches Ziel ist realistisch? Gibt es ein optimales Ergebnis und eine Rückfallposition?

Was kannst du selbst beitragen? Unterstützung in der Küche anbieten, selber was mitbringen…

Wie kommunizieren?

Jedenfalls nicht anklagen.

Ich-Botschaften, eigene Gefühle und Bedürfnisse artikulieren.

Das Verbindende betonen, dass man an einem Familienfest teilnehmen möchte, weil man das Verbindende spüren möchte, weil man sich als Teil des Familienverbandes fühlt.

Zugleich, dass man nicht möchte, dass fühlende Individuen für das Essen getötet werden, nach einem kurzen leidvollen Leben.

Konsens darüber herstellen, dass man zur Familie gehört, unabhängig davon, welche Haltung man in weltanschaulichen Fragen vertritt. Keine Konfrontation mit dem Gegenüber. Du stehst mit deiner GesprächspartnerIn auf einer Seite, auf der anderen Seite steht die „Normalität“ des Karnismus und der konkrete Konflikt, der sich daraus ergibt (Das Problem ist NICHT dein Veganismus!).

Und gemeinsam mit dem Gesprächspartner nach einer Lösung suchen.

Was ist eine gute Lösung? Mindestkriterium für eine gute Lösung ist m.E. eine, die die vegane Lebensweise eines Familienmitglieds als normal gesehen wird, und die pflanzlichen Optionen am Tisch ebenso. Also die veganen  Optionen sollten nicht nur für die veganen Familienmitglieder da sein, sondern für alle. Es hat sich nämlich gezeigt, dass pflanliche Angebote auch von NichtveganerInnen und AntiVeganerInnen gern genommen werden, so lang man nicht extra darauf hinweist, dass sie vegan sind.

Wenn dieser Mindeststandard – Normalisierung der veganen Lebensweise – erreicht ist, kann man es gegebenenfalls auch leicht ertragen, wenn die üblichen antiveganen Witzeleien gemacht werden, in der Gewissheit, dass  hier vor allem das schlechte Gewissen der Fleischifraktion spricht.

In diesem Sinne wünsche ich viel Erfolg und ein frohes veganes Wehnachtsfest.

PRAXISBUCH: Die vegane Option

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Noch einfacher!

Noch strukturierter!

Noch mehr Rezepte!

Für alle, die für alle kochen wollen.

PRAXISBUCH Die vegane Option

Die Menschen wollen vermehrt pflanzliche Gerichte essen, Motivation dafür sind persönliche Vorlieben, Klimawandel, Ethik oder gesundheitliche Erfordernisse.

Mit meinem PRAXIS-Buch können Sie SOFORT mit geringem zeitlichen und finanziellen Aufwand vegane Gerichte auf die Karte bringen! Lesen, kochen, verkaufen!

Wenn Sie bis jetzt die Mühe eines veganen Gerichtes gescheut haben, weil Sie den zusätzlichen Zeitaufwand und die Kosten fürchten, kann ich Sie total beruhigen. Das wird nicht passieren, wenn Sie sich an meine Empfehlungen halten! Mit kostengünstigen Grundnahrungsmitteln und den Basisspeisen aus Ihrem Repertoire können Sie in Minutenschnelle vegane Wünsche umsetzen. Die Lösung darf einfach sein. Ich zeige Ihnen, wie!

Haben Sie sich gefragt, wie schön das wäre, wenn das ganz schnell ginge? Wie sich ein veganes Gericht von fast allein auf dem Teller manifestiert? Wie das ohne teure und fremde Ersatzprodukte funktioniert? Wie Sie das ohne ein tiefes Eintauchen in eine völlig fremde Materien schaffen können? Das und vieles mehr finden Sie in meinem neuen PRAXISBUCH Die vegane Option!

  • Gründe für vegane Gerichte auf der Karte
  • Vorteile der pflanzlichen Küche
  • Tipps für die rasche Kreation eines veganen Gerichts
  • Basics der veganen Küche
  • Wie der Geschmack ins Essen kommt
  • Aufbau einer veganen Mahlzeit
  • Gestaltungsmöglichkeiten für vegane Gerichte
  • Pflanzliche Vollwertküche
  • Glutenfreie Gerichte
  • Rezepte

Das digitale Produkt gibt es im Dezember zum Einführungspreis von € 30,00 (ab 1.1.22 um € 45,00) unter 06767560996 und andrea@andreawittmann.com

Kekse, Lebkuchen & Co

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Alle Jahre wieder….bin ich spät dran mit der Keksebackerei. Die Rezepte sind altbekannt, sie funktionieren gut und sind einfach zuzubereiten. Zwei Variationen habe ich heuer beim Lebkuchen erprobt: 1) Ich habe zum Grundrezept 100g gemahlene Nüsse und ca. 20 ml mehr Wasser genommen und 2) Ich habe dem Grundrezept Mandelstifte und kandierte Früchte untergemischt. Hat alles bestens geklappt. Viel Spaß beim Backen und beim Naschen!

Vanillekipferl
280g Mehl (Weizenmehl, Type 480)
70g Zucker
100g Mandeln/Haselnüsse gemahlen
210g Alsan
Vanillezucker, 1Prise Salz
Die trockenen Zutaten gut vermischen, Alsan (in kleine Stückchen geschnitten) dazugeben und zu einem Teig verkneten. (Tipp für Eilige: Erfahrungsgemäß ist das Rasten im Kühlschrank nicht notwendig). Aus dem Teig Würste mit ca 2,5 cm Durchmesser formen, davon 1cm Stücke abschneiden und diese zwischen den Handflächen zu Kipferl rollen und aufs Backblech legen. Gebacken werden die Kipferl bei ca 180-190 Grad für ca 5 Minuten, danach in einem Staub – Vanillezuckergemisch wälzen.
Grundsätzlich kann dieser Teig auch für Ausstechkekse verwendet werden.


Lebkuchen
500g Roggenmehl
150g Rohrohrzucker
125g Alsan (halber Ziegel)
2 TL Natron
1Prise Salz
Lebkuchengewürz
125ml Wasser
Alsan in einem kleinen Topf schmelzen, von der Herdplatte nehmen, Wasser und Rohrohrzucker hinzufügen und rühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Dieses Gemisch (sollte lauwarm und nicht heiß sein) dann zum Mehl (+Natron+Salz+Gewürz) geben und zu einem Teig verkneten. Diesen Teig ca 5mm dick auswalken, Motive ausstechen und bei ca 190 Grad für ca 5 Minuten backen. Nach dem Auskühlen können die Lebkuchen mit Schokolade oder Zuckerguss glasiert werden.

Einfacher Keksteig
400g Mehl
200g Zucker
200g Alsan
Vanillezucker, Salz und eventuell geriebene Zitonenschale
Mehl, Zucker, Salz und Vanillezucker vermischen und mit der gewürfelten Alsan zu einem Teig verkneten. Wenn der Teig zu bröckelig ist, eventuell ein paar Esslöffel Wasser (bis zu 1/16l) hinzufügen. Den Teig 2-3mm dick ausrollen, Kekse ausstechen (eventuell Ischler-Form) und diese bei ca 190 Grad für 3-5 Minuten backen. Für die Ischler Kekse einen Teil mit Marmelade bestreichen, zusammensetzen und mit Staubzucker bestäuben.

Zimtsterne
400g Mehl
150g Zucker
150g Alsan
Vanillezucker, Salz , Zimt, eventuell geriebene Zitronenschale
Alle trockenen Zutaten mit der gewürfelten Alsan zu einem Teig verkneten. Wenn der Teig zu bröckelig ist, eventuell ein paar Esslöffel Wasser hinzufügen. Den Teig 2-3mm dick ausrollen, Sterne ausstechen und diese bei ca 190 Grad für 3-5 Minuten backen. Nach dem Auskühlen mit einer Glasur aus (wenig!!)Wasser (oder Zitronensaft), Staubzucker und Zimt bestreichen und trocknen lassen.

Heil Seitan! Willkommen in der GLUTEN-Hölle

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!!! Alle Personen mit Glutenunverträglichkeit bitte zum nächsten Beitrag weiterscrollen!!!

Seitanschnitzel

Nie im Leben hätte ich gedacht, wie einfach Seitan herzustellen ist! Aber heute habe ich es getan und ich bin begeistert! Das Teigkneten und Auswaschen hat nur eine halbe Stunde gedauert. Fürs Köcheln kommen dann nochmal 45 Minuten dazu.

1 kg Weizenmehl und

650 ml Wasser zu einem geschmeidigen Teig verkneten.

Mit Mixer und Knethaken dauert das ca 5-10 Minuten. Dann muss man diesen Teigklumpen in einer großen Schüssel mit Wasser weiterkneten, damit sich die Stärke herauslöst. Das braucht erstaunlich viel Wasser, weil man es so lange immer wieder wechselt, bis es beim Teigkneten nicht mehr weißlich verfärbt. Von den ursprünglichen 1000 Gramm Mehl bleiben etwas mehr als 400g übrig! Diesen Klumpen stopft man in ein Schraubglas, übergießt ihn großzügig mit Sojasoße, gibt den Deckel drauf und lässt das Ganze 45 Minuten in einem Topf mit Wasser köcheln. Thats it!

Herauspopeln, in Scheiben schneiden und zu Schnitzel verarbeiten oder in Würfel oder Streifen für ein Ragout oder whatever. Ich habe den Seitan paniert:

In Mehl wenden, durch

Pflanzenmilch ziehen, in

Semmelbrösel wälzen und in heißem

Öl herausbacken. Mahlzeit!

Mehl und Wasser verkneten
Teigklumpen
Gespülter Kleberklumpen
Mit Sojasoße im Glas 45 Minuten köcheln lassen
Fertiger Seitan

BRÖSELEI: Vegan, bio, glutenfrei

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Vegan, bio, glutenfrei und KÖSTLICH

Aleksandra Peyrer-Navijalic und Gerhard Peyrer

Strudelhofgasse 1, 1090 Wien, Ecke Währingerstraße

Biiiiiitte, ich will wieder RAUS! Nach Wien fahren, bummeln, im Museum abhängen und in der Bröselei zu Mittag essen! Michael und ich haben das Lokal im Oktober 2020 entdeckt und waren begeistert. Im Zuge meiner Interviewreihe hat es mich deshalb sehr gefreut, dass Aleksandra und Gerhard sich sofort für ein Gespräch via Zoom zur Verfügung gestellt haben.

Die Bröselei gibt es schon länger aber erst seit dem Frühjahr 2020 wird sie von Aleksandra und Gerhard geführt. Das besondere ist, dass nur hochwertige, biologische und glutenfreie pflanzliche Zutaten verarbeitet werden. Die Gerichte sind Kompositionen! Sie tun dem Körper und der Seele gut und schmecken einfach köstlich.

Manchmal gibt es dort auch Reis. Aber halt, es lohnt sich nachzufragen, welcher Reis da den Weg auf den Teller gefunden hat: 7 verschiedenen Sorten stehen zur Auswahl – je nachdem welche am besten mit den anderen Zutaten harmoniert. Aleksandra kocht aus Überzeugung und mit Liebe. Das schmeckt man mit jedem Bissen. Essen soll gut tun – innen wie außen, es soll gesund sein, gut schmecken und glücklich machen. Dass ihnen das gelingt, können wir bestätigen.

Eine Besonderheit sind die Kuchen und Desserts. Die Bröselei ist besonders für Allergikerinnen und Menschen mit Unverträglichkeiten ein heißer Tipp! Hier finden sie vegane und glutenfreie Bio-Mehlspeisen auf höchstem Niveau. Aleksandra hat bei den Besten gelernt!

Sprossen

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Sprossen

Sprossen

Superfood, Augenweide und Leckerbissen

Was ist so toll an Sprossen?

  • Sie wachsen in jedem Klima
  • Können jeden Tag „gesät“ werden
  • Sind Jahreszeiten unabhängig
  • Brauchen weder Erde, Licht oder Dünger
  • Sie sind reif in 3-5 Tagen und
  • verursachen keine Verschmutzung
  • Das Saatgut ist einfach und lange zu lagern
  • Und billig in der Anschaffung
  • Sprossen brauchen täglich nur 2-5 Minuten Aufwand und liefern
  • hochwertige Nährstoffquelle nicht nur für den Winter, sind
  • reich an Aminosäuren (auch essentiellen, z.B. Lysin), Fettsäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und sind
  • basisch

Warum sind Sprossen so gesund:

Das Saatgut, der Same ist das Survivalpackage für die zukünftige Pflanze. In ihm ist alles enthalten, was sie zum Keimen und Wachsen braucht. Beim Keimen werden Umbauprozesse in Gang gesetzt:

  • Proteine werde zu Aminosäuren zerlegt
  • Fette in Fettsäuren und
  • Komplexe Kohlenhydrate in Einfach und Zweifachzucker.
  • Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Enzyme werden leichter verfügbar.
  • Wenn die Pflanze weiter wächst, wird Chlorophyll gebildet, das der Pflanze die Photosynthese ermöglicht (aus CO2 und Wasser Zucker erzeugen) und beim Menschen entzündungshemmend, antiseptisch, probiotisch und desodorierend wirkt.

Wie zieht man Sprossen?

Man unterscheidet drei Phasen

  1. Aktivierung passiert beim Einweichen. Je nach Samen beträgt die Einweichdauer 8-24 Stunden. Als Faustregel kann man die kürzere Einweichdauer auf kleine und die längere auf größere Samen anwenden. Ab 12 Stunden Einweichen muss das Wasser gewechselt werden. Eine Prise Salz und einen TL Zitronensaft oder Apfelessig unterstützen die Aktivierung.
  2. Keimling: Wenn der Wassergehalt hoch genug ist (von ca 5-10 auf 70%), kann der Same keimen. Der Keimling enthält sowohl die ober- wie unterirdischen Teile. Wenn der Keimling größer wird, entwickelt er sich zur

Sprosse, die aus Keimblätter, Stängel und Wurzel besteht. Sie wird als Ganzes verzehrt. Wenn man weiter spült und wachsen lässt, entsteht

  • Mikrogrün, Grünkraut oder Gras

Was braucht man dazu

  1. Saatgut
  2. Wasser
  3. Luft
  4. Optimale Temperatur (20 Grad)
  5. Keimgeräte:      Sprossenglas

Sprossenturm (Etagenkeimgerät)

Sprossensack

Kressesieb

Kresseigel

Sprossensieb

Vlies, Küchenpapier, Watte

Weizengrassieb

Vollautomatisches Keimgerät

Nicht alle Geräte sind für alle Samen gleich passend. Schleimbildende Samen wie Chia, Leinsamen, Senf und Kresse kann man gut auf Watte, Vlies und Küchenrolle oder im Kressesieb oder Igel ziehen.

Bohnen enthalten Phasin, das allerdings im Laufe der Keimung abgebaut wird. Niemals vor dem 4. Tag ernten! Wer auf Nummer sicher gehen will, erhitzt die Sprosse vor dem Verzehr.  

Anleitung zum Sprossen ziehen

  1. Einweichen über Nacht; große Samen besser 24 Stunden lang, nach 12 Stunden Wasser wechseln
  2. 2 x täglich spülen und das überschüssige Wasser abtropfen lassen (45 Grad Winkel beim Aufstellender Gläser). Das Spülen ist notwendig, um die Samen zu befeuchten und die Ausbreitung von Keimen (Pilze, Bakterien) zu verhindern
  3. Dunkelkeimer im Dunkeln, Lichtkeimer im Licht. Im Glas soll die Luft zirkulieren können, das Glas darf nicht vollständig verschlossen sein. (Die Samen sind sehr duldsam, was Licht und Dunkelheit betrifft J)
  4. Nach 4-5 Tagen kann man die Sprossen ernten: Spülen und zur Desinfektion 5-10 Minuten im Wasser-Essigbad im Verhältnis 20:1 einweichen.
  5. Trocknen in der Salatschleuder oder gut abtropfen lassen (Sieb, Küchenrolle)
  6. Lagern im Kühlschrank in Behältern, die mit Küchenrolle ausgelegt und nicht luftdicht abgedeckt sind
  7. Sprossenzubehör desinfizieren und gründlich reinigen

Quelle und Buchempfehlung: Sprossen und Mikrogrün, Angelika Fürstler, Hans-Nietsch-Verlag

  • Basics
  • Portraits von A-Z
  • Rezepte
  • Sprossenguide Tabelle

Erbsen-Pesto

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1 Tasse gekochte Erbsen

1/4 Tasse Olivenöl

2,5 TL Basilikum getrocknet

0,5 TL Petersilie getrocknet

4 Zehen Knoblauch

1 Schuss Zitronensaft

1/4 Tasse Pinienkerne geröstet

5 TL Hefeflocken

Salz oder Suppenpulver, alles miteinander mixen und in Gläser abfüllen. Wenn man vor dem Verschließen noch etwas Öl auf die Oberfläche gibt, erhöht das die Haltbarkeit.

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